Mittwoch, 06.September 2000 | 26 / 29 |
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Ein Blick aus der Ferne mag zwar interessant sein, aber zur Stadterkundung gehört natürlich auch der Blick aus der Nähe: also auf zum Wahrzeichen Sydneys, der Oper (Sydney Opera House). Unser Weg führte uns durch den Botanischen Garten (Royal Botanic Gardens Sydney) und vorbei am Government House.
Sydney Opera House: Das 1959 bis 1973 errichtete Bauwerk gilt seitdem als das Wahrzeichen Sydneys und eins der berühmtesten Opernhäuser der Welt. |
Auch wenn man zu Wasser in Sydney unterwegs ist - durch ihre exponierte Lage gegenüber der bekannten Hafenbrücke und der Nähe zum Fährhafen bekommt man das Opernhaus immer wieder zu Gesicht.
Da die Oper nachts angestrahlt wird, bietet sie auch zu dieser Zeit einen weithin sichtbaren Orientierungspunkt. Später am abend wird ein künstlerischer Touch draufgelegt: das hellweiße Licht wird aus- und dafür eine bunte Beleuchtung eingeschaltet.
Sydneys Hafen ist riesengroß. Im Grunde handelt es sich mehr um eine seenartige Erweiterung einer Flußmündung, die so ideale Voraussetzungen für einen Naturhafen schuf.
So kommt es nicht von ungefähr, daß Fähren eine wichtige Rolle im öffentlichen Nahverkehr spielen. Wie anderswo die Straßenbahn fahren vom Circular Quay im Zentrum in beeindruckender Folge Fähren in alle Ecken der Stadt ab.
Eine Hafenrundfahrt gehört natürlich zum Pflichtprogramm eines jeden Sydney-Besuchers. Am Circular Quai warten mehrere Gesellschaften auf ihre Fahrgäste, auch die State Transport bietet Touren an, die mit dem Sydney Paß, einer nicht ganz billigen Tages- oder Mehrtageskarte für fast alle Verkehrsmittel, benutzt werden können. Elizabeth Bay, Double Bay, Rose Bay, Watson Bay sind nur einige Stationen der ausgedehnten Nachmittagstour. Vom Wasser aus erschließt sich die eindrucksvolle Skyline erst richtig und die Oper wie die Hafenbrücke gehören zu den Höhepunkten einer solchen Fahrt. Bei den ausgedehnteren Hafenrundfahrten von bis zu 2 1/2 Stunden bekommt man einen Eindruck von der Riesenfläche und gelangt auch in Randbereiche, in Bereiche, wo vermögendere Leute sich in mondänen Villenvororten niedergelassen haben oder wo die Stadt die Natur noch nicht ganz verdrängt hat wie im Berech der Steilküste (siehe Bild).
Vom Boot aus sehen wir immer wieder Wassersportler, die hier ideale Bedingungen vorfinden. Einige der Gruppen - Segler, Ruderer und Windsurfer -, die uns hier begegnen, üben sicherlich schon für die olympischen Wassersportwettbewerbe.
Nächtliche Hafenrundfahrt: Zu den unvergeßlichen Erlebnissen, die man sich nicht entgehen lassen sollte, zählt eine nächtliche Hafenrundfahrt. Für 1 1/2 Stunden kreuzt das abgedunkelte Schiff vor der Skyline Sydneys, deren Lichter sich kaleidoskopartig in den Wassern spiegeln. Vorbei ziehen das im Flutlicht erstrahlende Opernhaus ebenso wie die in gedämpftem blau elegant illuminierte Hafenbrücke. Leider ist ein Schiff kein geeigneter Standort, um Nachtaufnahmen zu machen. Stattdessen stelle ich hier die Nachtaufnahmen an Land vor.
Der Erkundung vom Wasser aus schloss sich eine Fortsetzung zu Lande an: Dazu gehört eine Überquerung des Hafens über die Hafenbrücke.
In einem der Pfeiler dieser Brücke - Sydney Harbour Bridge - kann man über die 200 Stufen im Pylon eine Aussichtsplatform besteigen. Von hier hat man einen prima Blick über Hafen und Teile der Stadt. Um einiges teurer wird Abenteuerlustigen mit viel Zeit auch eine Besteigung der Träger (Bridge Climb) angeboten. Nach unten fällt der Blick auf den immensen Straßenverkehr über die Brücke. Stadteinwärts wird ein Brückengeld an Zahlstellen kassiert.
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ShoppingGeschäfte sehen überall in der westlichen Welt recht ähnlich aus. Sehenswert ist aber das Queen Victoria Building. Das Moskauer Kaufhaus Gum war Vorbild für dieses historische Einkaufszentrum, das sich mitten im Zentrum in unmittelbarer Nachbarschaft des Rathauses befindet. Wir nutzten die Gelegenheit, uns im Wiener Café an einem Stück Torte und einem Kaffee zu stärken. |
Busse und Schiffe hatte ich ja schon erwähnt. Das Herz des Nahverkehrs bildet aber ein
Bahnnetz Cityrail, das im Innenstadtbereich als U-Bahn
verkehrt. Für den Touristen, der von A nach B will, sind die Bahnen sicherlich das praktischste Verkehrsmittel, da das Busnetz doch recht unübersichtlich ist.
Eine Sonderstellung haben die Straßenbahn Light Rail und die Monorail, die wir am letzten Tag näher in Augenschein nehmen. Die Monorail ist eine Einschienenbahn, die auf einem knapp 4 km langen Rundkurs aufgeständert durch die Stadt fährt und sich ausgezeichnet zu einer bequemen Besichtigung der Innenstadt eignet. Als öffentliches Verkehrsmittel ergänzt sie das Nahverkehrssystem dieser Metropole.
Diese Bahn wird nicht vom städtischen Verkehrsbetrieb betrieben. Da sie mit einem eigenen Tarif fährt, muss man vor der Abfahrt an Automaten Münzen kaufen, mit denen man dann durch die Sperre schreitet. In dichtem Abstand fahren Bahnen in die Station ein, wo man in die fahrstuhlähnlichen Kabinen mit 6 ... 8 Sitzplätzen tritt. Zwischen den Stationen gibt es kurze Erläuterungen zu dem was zu sehen ist. Direkt im Zentrum werden auch Häuser durchquert.
Zusammen mit der weniger spektakulären Straßenbahn Light Rail dient diese Bahn auch der Anbindung des Vergnügungszentrums Darling Harbour mit dem großen Aquarium, mehreren Museen und weiteren Unterhaltungseinrichtungen.
Motorradfahrer und Radfahrer sind selten im Straßenbild, obwohl sich hier der australische Winter - eigentlich ist schon fast Frühling - recht milde gibt. Zumeist handelt es sich hier um Kuriere, die sich unerschrocken ins Verkehrsgewühl stürzen.
Das Zentrum ist durch Fußgänger sehr belebt; daher sind einige Bereiche Fußgängerzone. Jetzt - vor der Olympiade - kommen mehr Ortsfremde als sonst hinzu, die man durch ein auf die Fahrbahn aufgepinseltes "Look Right" vor den spezifischen Gefahren des Linksverkehrs an Überwegen schützen möchte.
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© Eckart Märkel, Berlin 2001