Sonntag, 27.August 2000 16 / 29
von Kings Canyon ... nach Yulara (Ayers Rock) 373 km

Kings Canyon und Ayers Rock

"Australia"

Kings Canyon - BaumIm roten Zentrum

Wanderung im Kings Canyon

Eine Wanderung durch den Kings Canyon sollte man nicht auslassen: Vom Parkplatz ausgehend ist ein Wanderweg ausgeschildert, der zuerst leicht ansteigend über die Bergrücken führt, dann über Treppen entlang der nahezu senkrechten Wände hinab durch die Schlucht und auf der anderen Seite ebenso steil wieder hinauf. Dafür muß man etwa einen halben Tag einkalkulieren.

Verwitterung Sandsteins im Kings CanyonBienenkorbartige Dome wechseln sich mit Plateaus ab. Die Verwitterung trägt das Gestein schichtweise ab und legt immer wieder hell schimmernde Flächen frei. Vereinzelte Tafeln erklären die Geologie.

Auf halbem Wege kann man einen Abstecher zu einem im Talkessel gelegenen Becken, dem Garten Eden, machen. Trotz der hohen Tagestemperaturen ist das Wasser eiskalt - nur Hartgesottene nehmen ein Bad. Immerhin ist hier der richtige Platz für eine kühle Rast.

Auf und ab folgten wir weiter dem Weg durch das Felsenmeer. Pflanzen finden Halt in den Rissen der Gesteinsstruktur, und auch Echsen nutzen sie als Unterschlupf.

Garten Eden

Nachhaltigen Eindruck hinterlässt auch der Ausblick von der senkrecht abfallenden Kante des Einschnitts. Unterwegs begegnet uns so manches Getier. Ungewöhnlich ist auch das Vorkommen von Palmen auf dem Plateau, neben in der Hitze verdorrtem Holz. Das intensive Rot des Sandsteins des Kings Canyon ließ keinen Zweifel mehr daran, dass wir uns hier mitten im roten Zentrum befanden. Der Boden der dürren Landschaft zeigt ebensolche Farben.

Kings Canyon - Einschnitt Kings Canyon

Echse

Kings Canyon Kings Canyon

Info:Kings Canyon: Anders als viele Schluchten (Creeks), die Wasserläufe in Jahrtausenden in die Felsen gegraben haben sind die Felsen des Kings Canyon Bruchstücke des Mereenie Sandsteins, die von der Flanke des Kliffs abgefallen sind und aufgrund der Erdbewegung heute noch abbrechen, zuletzt vor nur etwa 60 Jahren. So hat sich ein Bruch im Felsmassiv im Laufe der Zeit von einer Spalte zu einer Schlucht - dem heutigen Kings Canyon - verwandelt.

Kings Cayon - AusgangDie Wüste lebt !

"Australia"Das Rot wirkt hier besonders intensiv:
Rote Sanddünen liegen neben der Straße. Trotzdem fallen die vielen blühenden Büsche und Gräser in der Steppe auf. Von Einheimischen erfuhren wir, dass es seit 20 Jahren nicht mehr so viel geregnet habe wie in den Monaten zuvor. So hatten wir das seltene Glück, eine blühende Wüste zu erleben.

Grüne Wüste


Mount Connor

KamelKamel und Jeep vor dem Mt ConnorWir waren schon ganz gespannt auf den Ayers Rock, da tauchte ein Tafelberg am Horizont auf. In ihrer Erwartung halten viele dies schon für den Ayers Rock, es ist jedoch der Mount Connor. Der Berg liegt auf Privatgelände, kann aber auch im Rahmen von Touren besucht werden. Ein Kamel am roadhouse wartet neben einem Jeep geduldig auf Besucher. Diese Wüstentiere stammen zwar aus Afrika, haben sich aber auch hier ihren Lebensraum erobert, nachdem ihre Besitzer die als Arbeitstiere eingeführten Kamele dank moderner Transporttechniken nicht mehr benötigten und in die Freiheit entlassen hatten. Neben Herden wilder Kamele gibt es hier aber auch Kamelfarmen. Von hier aus werden die Tiere in alle Welt exportiert, zum Beispiel auch nach ... Arabien.

Mt Connor


Ayers Rock

Hundert Kilometer weiter kommt schließlich doch der "richtige" Ayers Rock in Sicht. Der das ebene Land überragende Fels ist über hundert Kilometer weit zu sehen. Irgendwann waren wir auch da. Ehe sich der Tag dem Ende neigte, konnten wir den Felsen noch einmal auf der ihn umgebenden Ringstraße umrunden. Von einem Parkplatz aus beobachteten wir dann den Sonnenuntergang. Die Vielzahl der Besucher dämpfte etwas die romantische Stimmung bei dem einzigartigen Schauspiel.

Ayers Rock

Die Bewölkung trug das ihre zur Dramaturgie bei und bot selbst einen fantastischen Anblick. Wir fuhren das kleine Stück zurück nach Yulara, um im Ayers Rock Ressort zu übernachten. Diese Ansiedlung besteht ausschließlich aus touristischen Einrichtungen und verdankt ihre Existenz allein dem Monolithen. Im Dunklen tasteten wir uns durch das Gelände zu unserem Stellplatz. Natürlich sind die Preise hier noch ein wenig höher als sonst schon, trotzdem gönnten wir uns ein Känguru zum Abendessen.

Wolkenbild beim Sonnenuntergang am Ayers Rock



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© Eckart Märkel, Berlin 2001