Dienstag, 29.August 2000 | 18 / 29 |
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Wir verließen Yulara und waren gleich wieder im
Outback.
Outback, das ist ein diffuser Begriff der so viel sagt wie "da draußen".
Da waren
wir jetzt.
Gelegentlich tauchen aus dem Nichts creeks auf, zumeist ausgetrocknete Flussläufe, die durch ein paar Bäume auffallen und durch eine Brücke über das Flussbett. Ein Namensschild hilft bei der Lokalisierung. Häufig sind solche Wasserquellen Ansiedlungspunkt für Farmen, die jedoch nur selten in unmittelbarer Nähe der Straße liegen. Der Agnes Creek ist stellvertretend für die vielen anderen, die wir nur im Vorüberfahren zur Kenntnis genommen haben.
Unerwartet machten wir Bekanntschaft mit der australischen Polizei. Auch hier - scheinbar weitab von der Zivilisation - gibt es Polizeikontrollen. Obwohl die lasergemessene Geschwindigkeit im Rahmen von dort überwiegend 110 km/h liegt, werden nach dem Zufallsprinzip Verkehrsteilnehmer herausgewinkt. Bei der geringen Verkehrsdichte ist die Wahrscheinlichkeit natürlich groß dranzukommen, und so erwischte es auch uns. Hier machten wir Bekanntschaft mit dem Einfallsreichtum der Polizei des Northern Territory und mussten einen Fragebogen ausfüllen, der sicher weniger der Information der Behörden dienen soll, sondern vielmehr verkehrserzieherische Zwecke zu verfolgen scheint. Auch die Alkoholkontrollen erfolgen hier nach dem Zufallsprinzip. Das erste Mal in meinem Leben musste ich blasen. Es war jedoch alles in Ordnung und wir konnten schon bald weiterfahren.
Auf unserem langen Weg in der heißen und trockenen Klimazone konnten wir einen steten Wechsel der Landschaft mitverfolgen. Schon lange vor dem Erreichen des Ortes kündigt sich Coober Pedy durch eigenartige Landschaftsformen an: Zunächst erscheinen in der Entfernung magisch in der Abendsonne leuchtend die weißen Gesteinshalden der Opalminen, bis später Warnschilder an der Straße auf die spezifischen Gefahren in dieser Gegend aufmerksam machen. Bald waren auch Details zu erkennen. Claims säumen die Straße, darin immer wieder die typischen Bagger.
Am späten Nachmittag erreichten wir schließlich diese legendäre Stadt. Wegen der extremen Klimabedingungen - tagsüber glühende Sonnenhitze, nachts frostige Kälte - baut man hier die Häuser teilweise in die Erde. Auch Kirchen und Hotels werden mitunter so gebaut. Heutzutage, im Zeitalter der Klimaanlage, ist man allerdings nicht mehr auf solche Konstruktionen angewiesen. Jetzt, im australischen Winter herrschten ohnehin gemäßigte Verhältnisse, so dass wir keine besonderen Schutzvorkehrungen treffen mussten.
Verwegene Gestalten bevölkern diese Stadt, die auch heute noch Anziehungspunkt für Glücksritter aus aller Welt ist. Wir nutzten die wenige uns an diesem Tag noch verbleibende Zeit noch für einen Besuch eines Museums. Vor dem Museum ist ein großer Sandkasten aufgeschüttet, Abraum, in dem nach Opalen gebuddelt werden darf. Und in der Tat gelang es meinem Karsten, einen kleinen Halbedelstein dort zu finden !
Verkehrsregeln:
Linksverkehr ! - Ansonsten entsprechen sie im
wesentlichen dem Weltstandard. |
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© Eckart Märkel, Berlin 2001