Montag, 28.August 2000 17 / 29
Yulara: Ayers Rock und Olgas 148 km

Ayers Rock und Olgas

Oder: Uluru und Kata Tjuta

Ayers Rock Wer das erste Mal nach Australien reist, kann ihn natürlich nicht auslassen: den Ayers Rock. In der Sprache der Ureinwohner heißt der Riesenmonolith Uluru. Der heutige Tag sollte ganz ihm und seinem Pendant, den etwa 50 km entfernten Olgas oder Kata Tjuta gewidmet sein.

Sonnenaufgang am Ayers Rock

Extra früh aufgestanden, beobachteten wir von einer Anhöhe auf dem Gelände unseres Übernachtungsplatzes, dem Campground des Ayers Rock Ressort, den Sonnenaufgang am Ayers Rock und den Olgas, die trotz der Entfernung von gut 50 Kilometern hier bereits gut zu sehen waren. Wie wir das von den australischen Sehenswürdigkeiten dieses Kalibers schon gewohnt waren, befanden sich beide in einem Nationalpark. Vom Kassenhäuschen an der Einfahrt in der Nähe von Yulara sind es noch einige Kilometer bis zu diesem Berg.

Sonnenaufgang an den Olgas (Kata Tjuta)


Ayers Rock / Uluru ganz nah

Ayers Rock aus der NäheRund um den Felsen

Wir entschlossen uns, als erstes noch einmal komplett herumzufahren. Vom Auto aus machten wir auch schon ein paar Fotos. Aus der Nähe sieht man erst, wie zerklüftet der Monolith ist. Doch sind es gerade diese Furchen, die ihm sein Gesicht geben.

Das Auto ist natürlich nicht die einzige Möglichkeit dort zu fahren. Unterwegs begegneten wir einem Radfahrer, und bei einem der Stops trafen wir Harley-Fahrer: Für einen entsprechenden Obulus wird man als Beifahrer um den Felsen gefahren. Wir stehen jedoch mehr auf's Selberfahren.

Harley-Fahrt um den Ayers Rock

Die Kultur der Ureinwohner und der Uluru als Heiligtum

HandAyers Rock - AufstiegNach der Runde besuchten wir das interessante Kulturzentrum, das ausführlich über die Kultur der Aborigines berichtet. Als nächstes machten wir einen kleinen Spaziergang am Fuße des Felsens. Aus der Nähe wirkt der verwitternde Sandsteinfelsen nicht weniger vielgestaltig. Viele Bereiche um den Felsen sind gesperrt und mit Fotoverboten versehen, da sich hier heilige Stätten der Ureinwohner befinden. Überhaupt scheint dieses Jahrtausende alte Volk eine für den unbefangenen Besucher schwer nachvollziehbare Einstellung zu der vergleichsweise jungen Errungenschaft des Fotografierens zu haben: auch um das Museum war uns schon aufgefallen, dass Bilder und manchmal auch Namen Verstorbener von den Exponaten entfernt sind. Den Wunsch, den Berg nicht zu besteigen, respektierten wir jedoch. Später am Tag wurde der Aufstieg ohnehin gesperrt, weil Regen aufzog. Wasser macht den relativ steilen Pfad rutschig und das Besteigen trotz eines Halteseils gefährlich. Zu anderen Jahreszeiten lauert Gefahr in Form hoher Temperaturen auf den Wanderer.

FelsoberflächeDie Verwitterung des Sandsteins prägt seine Oberfläche mit Rinnen, Höhlen und anderen Strukturen. Jede einzelne ist ein Baustein in den Sagen der Ureinwohner. Die Eroberer nahmen wenig Rücksicht auf die Ureinwohner, und lange Zeit galt dies auch für ihre Nachkommen. Heute bemüht man sich um Verständigung und Wiedergutmachung. So gehört der Ayers Rock heute wieder den Ureinwohnern und wird auch von ihnen verwaltet, ist aber an den australischen Staat vermietet.

"Climb closed due to forecast rain"

AnimationAls wir unseren Weg zu den Olgas fortsetzen wollten, holte uns der Regen tatsächlich ein. Es war zum Glück nur ein kleiner Schauer. Wenn aber - was selten vorkommt - mehr Regen fällt, verwandelt er den Stein: Hunderte von Wasserfällen stürzen von seinen Flanken herunter. Überhaupt bietet der Stein je nach Wetterlage, Tages- und Jahreszeit ein immer wieder neues Erscheinungsbild.

Sonnenaufgang am Ayers RockSonnenaufgang am Ayers Rock


Notrufeinrichtung "Olga Gorge"Olgas / Kata Tjuta

OlgasKata Tjuta in der Sprache der Ureinwohner heißt auf Deutsch "viele Köpfe". Tatsächlich erinnert die Erscheinung der sanft gerundetem aber dennoch hohen Hügel ein wenig an Köpfe. Als wir an den Olgas ankamen, hatte sich das Wetter wieder beruhigt, so dass wir uns unbesorgt zu einer Wanderung aufmachen konnten. Die Olgas gehören zur gleichen geologischen Formation und sind im Prinzip die Fortsetzung des Ayers Rock.

WandernWir liefen zunächst auf dem Hauptweg zwischen den steil aufragenden Felswänden in die Schlucht (Olga Gorge). Die Fotos lassen leider kaum etwas von der Mächtigkeit der Felsformation erahnen. Nachdem die Sonne wieder zu sehen war, entschlossen wir uns, auch noch den anderen Weg zu wandern, der ins Valley of the winds führt. Die großen Anstrengungen auf dem abwechslungsreichen Weg wurden mit schönen Ausblicken belohnt. Die Notrufeinrichtung erinnert daran, dass auch auf den Wanderwegen etwas acht gegeben werden muss.

Olgas

Sonnenuntergang bei den Olgas

Unterdessen war es Abend geworden. Von einem Aussichtspunkt aus genossen wir den Blick auf die Olgas bei Sonnenuntergang. Rund um den Aussichtspunkt, aber nicht nur dort, wächst eine Pflanze, die an den Blüten Nektar absondert. Mit ein wenig Geschick kann man sie abtrinken. Dabei handelt es sich um eine der wenigen einheimischen Früchte, die ohne Zubereitung genießbar sind. Für die Ureinwohner war es einst lebenswichtig, sich in der Natur auszukennen und die Techniken zur Zubereitung der Nahrung zu beherrschen.

Autokennzeichen "Olgas" Als wir nach Yulara zurückkamen, war es bereits stockdunkel.
 

Info:Eintrittsgelder: Der Eintritt in die meisten Nationalparks Australiens ist frei. Ausnahmen auf unserer Reise waren jedoch:
  • Kakadu Nationalpark
  • Uluru (Ayers Rock) Nationalpark


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© Eckart Märkel, Berlin 2001