Dienstag, 22.August 2000 | 11 / 29 |
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Ein sehr erlebnisreicher Tag begann sehr früh: Mit ...
Yellow Water (Bootstour),
Katherine Gorge und
warteten an diesem Tag gleich vier Stationen auf unseren Besuch.
Früh, sogar sehr früh hieß es aufzustehen, um die Morgentour durch die Wasserlandschaft des Yellow Water zu machen: Noch im Dunklen mussten wir aufstehen und uns an der Haltestelle des Zubringerbusses einfinden. Je nach Jahreszeit oder Wasserstand haben die Boote unterschiedliche Anlegestellen, jetzt in der Trockenzeit etwas entfernt von der Cooinda Lodge. Nebel hüllte noch die Wasserflächen ein, während die Boote gruppenweise bestiegen wurden.
Ein wunderschöner Sonnenaufgang entschädigte uns für die Unbequemlichkeit des frühen Aufstehens und bot Gelegenheit für selten stimmungsvolle Fotos.
Gegenüber späteren Touren bieten die am Morgen den Vorteil, dass noch mehr Tiere vom Boot aus zu sehen sind.
Während das Boot begleitet von Erläuterungen durch die Wasserarme glitt, konnte die vielfältige Vogelwelt beobachtet werden, die hier ihren Lebensraum gefunden hat: Reiher trocknen hier ihr Gefieder, während daneben ein kleiner Eisvogel sitzt. Am Ufer hegen Bodenbrüter ihre Nester. Ab und zu begegneten wir auch dem einen (Süsswasser-) oder anderen (Salzwasser-)Krokodil. Nicht minder vielfältig bot sich die Pflanzenwelt dar: Lotosblüten kannte ich vorher auch nur aus dem Botanischen Garten - hier bedecken sie gleich ein komplettes Feld. Unwirklich auch der Eindruck bei der Bootsfahrt über spiegelglattes Wasser zwischen den im Wasser stehenden Bäumen hindurch. Unvorstellbar, dass hier zur feuchten Jahreszeit das Wasser so hoch steht, dass nur noch die Wipfel aus dem Wasser ragen.
Die langen Fahrstrecken erfordern es, immer mal wieder Pause zu machen. Für eine solche bietet sich Edith Falls an, ein Ensemble aus Wasserfall und See, der gut für ein Bad ist.
Edith Falls befindet sich bereits wieder in einem Nationalpark, von denen Australien nicht gerade wenige hat: der Nitmiluk Nationalpark. Nach kurzem Aufenthalt an diesem grünen Tupfer in der zunehmend trockeneren Landschaft geht es weiter. Im Baum sehen wir den bunten Eisvogel (rechtes Bild).
Katherine selbst wäre nicht weiter bemerkenswert, läge hier nicht der Katherine Gorge, ein Schluchtensystem, durch welches sich der Katherine River schlängelt. So etwas sieht man sich am besten aus der Luft an. Einen Abschnitt des Katherine River kann man mit dem Boot erkunden. Nachdem wir aber am Morgen schon die Bootsfahrt hatten, entschieden wir uns für einen Hubschrauberrundflug. Diesen kann man im Besucherzentrum buchen, was wir auch getan haben.
Zusammen mit kleinen Echschen, die auf Insekten lauerten, warteten wir an dem einige hundert Meter entfernten Hubschrauberlandeplatz auf unseren Flug. Ich wählte die Seite ohne Tür. Aus dieser auch für Luftaufnahmen in die Tiefe idealen Position boten sich bald nach dem Abheben atemberaubende Blicke auf die Schlucht.
Aus der Luft ließ sich auch ein Krokodil ausmachen. Bald hatte der Helikopter eine der weiteren Stellen der Schlucht erreicht und tauchte in die Schlucht ein, um gleich wieder zwischen den rechts und links aufragenden Felswänden steil aufzusteigen. Aus größerer Höhe hat man einen phantastischen Überblick über die Landschaft, eine karge, teils baumbestandene Ebene, in die der Flusslauf wie mit einer Nadel eingraviert seine Bahn zieht.
Nach diesem nicht alltäglichen Erlebnis zog es uns weiter - als nächstes Ziel war Mataranka ausersehen. Der kleine Ort liegt an einer heißen Quelle, eine ungewöhnliche Oase in dem sonst trockenen Land. Wir wählten das Mataranka Homestead direkt neben der Quelle als Übernachtungsort. Man wähnt sich fast in der Südsee, denn dieser natürliche Swimming Pool wird von Palmen gesäumt, was dem Ort ein besonderes Flair verleiht. Nach dem Bad kann man auf Holzstegen ein paar Schritte durch das Grün im Quellgebiet gehen.
Den Wald schätzen auch viele Kängurus als Deckung. Hier kamen wir endlich das erste Mal in die unmittelbare Nähe dieser meist scheuen Tiere. Aus sicherer Entfernung beäugen sie die Passanten, um dann mit flinken Sprüngen ins Dickicht zu entkommen. Der fortgeschrittenen Stunde wegen blieb nur wenig Zeit, diesen schönen Fleck Natur kennen zu lernen. Später - nach dem Abendessen - konnten wir aber im Licht einer Taschenlampe diese Tiere auf den Grünflächen des weiträumigen Platzes ausmachen.
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© Eckart Märkel, Berlin 2001