Montag, 04.September 2000 24 / 29
von Kangaroo Island ... nach Adelaide  

Kangaroo Island II

Der Aufbruch der Pinguine bei Dunkelheit am frühen Morgen kann nicht beobachtet werden. Vom Strand aus kann man jedoch im Bereich ihrer Rastplätze zurückgebliebene Junge tief versteckt in Felslöchern ausmachen. Am Wasser findet man natürlich jede Menge anderer, weniger lichtscheue Seevögel: Kormorane und natürlich die unvermeidlichen Möwen.

Wanderung

WandernDer heutige Reiseplan sah für den Nachmittag eine weitere Inselrundfahrt vor. Den Vormittag verbrachten wir deshalb mit einer kleinen Wanderung auf eigene Faust. Ausgehend vom Beatrice Point in Kingscote wanderten wir aus dem Ort heraus an der Bay of Shoals entlang über nahezu menschenleere Pfade bis zur Emu Bay. Der steifen Brise und der fortgeschrittenen Zeit wegen kürzten wir den Rückweg nach Kingscote durch das Landesinnere ab.

Hafen Kingscote, Kangaroo Island


Zweite Rundfahrt: Das ländliche Kangaroo Island

Die zweite Rundfahrt sollte uns mit dem ländlichen Charakter der Insel bekannt machen. Eine Vielzahl unterschiedlicher landwirtschaftlicher Betriebe bietet die Besichtigung an, von denen nachfolgend nicht alle vorgestellt werden.

Eucalyptus Oil - Emu Ridge, Kangaroo Island, SAEukalyptusdestillerie Emu Ridge

EmuDurch bäuerliche Anwesen hindurch ging es zu unserem ersten Ziel: eine Eukalyptusdestillerie - Emu Ridge. Eigens zur Eukalyptusölherstellung werden Eukalyptuswälder angepflanzt, die schon nach wenigen Jahren gerodet werden, um deren Blätter zu Eukalyptusöl zu destillieren.

Die Anlage, vor der der Prozeß auch erläutert wird, wirkt museumshaft, dient aber nach wie vor der Produktion dieser Essenz, die weltweit vertrieben wird. Im neu gebauten, großzügigen Souvenirshop kann man sehen, was man alles aus Eukalyptus machen kann: Ich entscheide mich für ein Stück Seife. Ein Informationsblatt erläutert die Verwendungsmöglichkeiten des Eukalyptusöls: Als Desinfektions- und Reinigungsmittel im Haushalt und am Körper, gegen Schmerzen usw. Zum Abschluß der Besichtigung gibt es für jeden eine kleine Flasche Gift, jedenfalls steht POISON zusätzlich auf der Flasche, um Verwechslungen vorzubeugen, denn trinkbar ist Eukalyptusöl nicht und in dieser hohen Konzentration kann es sogar tödlich sein.

Emu-Öl gibt es übrigens auch. Die namensgebenden Laufvögel werden hier in einem kleinen Gehege gehalten - wohl mehr zu Schauzwecken für die Besucher.

Fischzucht

LobsterFischzucht auf einer Insel liegt der umgebenden Gewässer nicht unbedingt nahe. Dennoch: An einem anderen Fleck der Insel wird Fischzucht betrieben. Solche Anlagen kennt man ja für die Forellenzucht. Hier geht es vor allem um Lobster, Hummer, die gegen einen Obulus als Kostprobe serviert werden.

Bienenfarm

HonigWie viele andere Tiere wurden Bienen wurden von den Europäern nach Australien eingeführt. Hier auf Kangoroo Island wurde 1881 die ligurische Biene heimisch gemacht. Seitdem bildet dieser Stamm auf der Insel eine isolierte Population und Gesetze sorgen dafür, daß dies so bleibt. Diese Bienen sind fleißig und verarbeiten die Pflanzenwelt der Insel zu feinen Honigsorten. Nach den Ausführungen zur Honigproduktion, bei denen Einblick in einen Bienenkasten gewährt wird, können im Laden der Einrichtung die verschiedenen Honigsorten in großen wie kleinen Gläsern gekauft werden oder das köstliche Honigeis vernascht werden, bevor der Bus zur nächsten Station weiterfährt.

Schafe auf Kangaroo Island

Melken von SchafenMilchwirtschaft

SchafDie vielen Schafe der Insel waren ja schon aufgefallen. Dazu gehören auch Schaffarmen und Molkereien. Beim besuchten Unternehmen wird gezeigt, wie Schafe mit einer dort entwickelten Maschinerie gemolken werden - alles erinnert ein wenig an Kuhställe. Durch eine große Glasscheibe wurden wir Zeuge eines solchen Melkvorgangs, der nur wenige Minuten dauert. Akribisch wird über den Vorgang Buch geführt, bevor die nächste Schafsgruppe dran kommt.

Danach gab es Gelegenheit zur Verkostung. In der Tat schmeckt der Käse ausgezeichnet - wie schade, daß die Umstände der Reise keine Bevorratung erlaubten !

Schafe

ZooKoala

KoalaMitten auf der Insel findet man auch eine Art Zoo. In dieser privat betriebenen Einrichtung kann man die heimische Tierwelt aus der Nähe ansehen - und auch anfassen. So kann man beispielsweise auch einmal mit einem Koala hautnah - oder besser: fellnah - in Berührung kommen oder Känguruhs füttern.

 


RückwegKühlschränke als Briefkästen auf Kangaroo Island

Ausgediente Kühlschränke - als Briefkästen der Bauern umgenutzt - begegneten uns als Skurilität auf der Insel.

Auf dem Rückweg werden die eiligeren Besucher am Inselflughafen abgesetzt, von wo aus sie mit der Emu-Air - benannt nach einem flugunfähigen (!) Vogel - in einem etwa 30-minütigen Flug nach Adelaide zurückkehren können. Unser Weg führt uns weiter nach Penneshaw, von wo aus die Fähre zum Festland übersetzt. In der Dunkelheit konnten wir nochmals Pinguine - direkt am Fähranleger - ausmachen. Es war Nacht, als das Schiff in See stach. Aufgrund des Seegangs empfahl es sich, lieber nichts zu essen. Spät in der Nacht kamen wir in Adelaide an, wo wir uns zur letzten Übernachtung in dieser Stadt ins Hotel begaben.



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© Eckart Märkel, Berlin 2001