LMZ Helvetica Bike Week 2005 - ein Reisebericht Fr - Sa - So - Mo - Di - Mi - Do - Fr - Sa  

 
Sonnabend
: Anfahrt

Trotz leicht verspäteter Abfahrt in Berlin kam der Zug pünktlich in Basel an. Hier gibt es leider eine etwas umständliche und zeitaufwändige Prozedur: Die vom Zug getrennten Transportwagen werden zurück nach Lörrach, einem Vorort auf der deutschen Seite der Grenze, zur Entladung gefahren, die Reisenden werden parallel mit einem Personenzug dorthin gebracht. Da die Motorräder vorn im Wagen transportiert worden waren, dauerte es nicht mehr lange, bis ich meinen fahrbaren Untersatz vom Zug bewegen konnte. Zum Glück hatte sich der Regen auch erst einmal wieder verzogen. 

Entladung in Lörrach (Bahnhof)
 

Zwar hatte ich die Strecke zum Treffpunkt der Helvetica in Fribourg zu Hause vorbereitet, aber trotz Navigationssystem bereitete es mir zunächst Schwierigkeiten, aus Basel herauszufinden. Schon eine kleine Abweichung von der Route veranlasste mein Navigationssystem zu minutenlangem Nachdenken beim Neuberechnen und gab mir somit an der nächsten Kreuzung keine Hilfestellung.

Schließlich hatte ich mich aber aus dem Ballungsraum herausgefunden und suchte ein an der Strecke gelegenes McDonalds zum Frühstück auf. Frenkendorf bei Liestal liegt im französischen Teil der Schweiz, aber es ist keine Schwierigkeit, sich hier auch mit nur geringen Französischkenntnissen zu verständigen: Hamburger heißt Hamburger und Kaffee heißt Café. Ein bisschen Umgewöhnung fordern dem Euroländer allerdings die Schweizer Franken ab.
 

   Begegnung mit Motorrädern und Kühen in den Grenchenbergen  

Auch wenn das Wetter nach der Abfahrt wieder aufgeklart war - ganz trocken wollte es nicht bleiben. Doch es bestand die Möglichkeit, die Strecke zu variieren, um den Regenwolken auszuweichen. Die geplante Route führte weiter über Balsthal und Moutier. Wohl eben dieses Wetters wegen zog es an diesem Wochenende nicht so viele Schweizer Motorradfahrer ins Grüne, so dass ich den etwas verborgenen Grenchenpass ("Grenchenberge") fast für mich allein hatte. Die anliegenden vier Gasthäuser mussten wohl auf bessere Zeiten warten. Die restliche Strecke legte ich entlang des Bieler Sees und des Lac de Morat mit einem Zwischenstop in einer Konditorei am Hauptplatz in Ins zurück.
 

Ankunft in Fribourg

Fribourg oder deutsch Freiburg liegt in der französischen Schweiz, aber nahe der Sprachgrenze. Hier liegt der Treffpunkt der Helvetica 2005.

Treffpunkt Helvetica 2005Parkplatz

Check-in am Treffpunkt

Warten auf den O-Bus an der BushaltestelleDie Ankunft in Fribourg gestaltete sich trotz der Anfahrtbeschreibung wieder etwas schwieriger, da mein Navigationssystem an der vorgesehenen Stelle lediglich eine unstrukturierte Gewerbefläche auswies, deren genaue Anbindung nicht ersichtlich war. Aber schließlich war der Treffpunkt, der große Parkplatz des Eisstadions (St.Léonard - Patinoire communale de Fribourg) nahe einem Friedhof gefunden. Obwohl früh dran, war ich nicht unter den ersten, aber der Platz füllte sich im Verlauf der folgenden Minuten schnell. Neben der administrativen Abwicklung blieb noch viel Gelegenheit, Bekannte zu begrüßen. 

Linienbusfahrt in Fribourg Zu den wichtigsten Dingen gehört die Auswahl der Gruppe. Da mein ehemaliger Tourleiter auf den vorigen Helveticas, Alain, nicht mehr vertreten war, schloss ich mich Andy an, den ich schon von einer der Tagestouren einer früheren Tour kannte. Lange Gesichter wurden gezogen, als es hieß, die Motorräder müssten hier abgestellt bleiben und die Hotels mit dem Bus und zu Fuß aufgesucht werden. Was einen Schatten auf die sonst nach Schweizer Präzision ablaufende Organisation warf, war dem Vernehmen nach die Folge einer unplanmäßigen Hotelschließung, die zu Ausweichquartieren in der Innenstadt nötigte, wo es weniger Parkraum gab. Also wartete man(n) mit Sack und Pack auf den Linienbus, welcher hier als O-Bus alle 20 Minuten in Richtung der beiden Hotels fuhr. Der Busfahrer machte große Augen ob der ungewöhnlichen Kundschaft, die nahezu den gesamten Wagen füllte. Der Bus leerte sich zunächst halb am ersten Hotel, dem Hôtel de la Rose; der Rest der Fahrgäste fuhr noch eine Station weiter zum NH-Hotel. Ich hatte das für drei Personen hergerichtete Zimmer mit zwei weiteren Mitfahrern zu teilen. Immerhin erleichterte die Technik des Hotels mit den Schlüsselkarten die Logistik.
 

Begrüßungsabend

Nun blieb ein wenig Zeit, sich frisch zu machen für den Abend, der mit dem Essen begann. Für die Begrüßungsveranstaltung hatte der LMZ die originelle Idee, ein benachbartes Museum anzumieten. Das interessante Ambiente ließ leicht die kleine Panne des fehlenden Projektors vergessen, den allgemeinen Ablauf der Woche kannten die meisten ohnehin von vergangenen Teilnahmen, und das Wichtigste steht in einem Informationsheft, das jeder Teilnehmer im Vorfeld erhalten hatte. Neben und unter den skurilen Kunstwerken von Niki de Saint Phalle und ihrem Lebensgefährten Jean Tinguely wurden also genauere Informationen über den Tourablauf gegeben. Danach stand noch eine Stunde frei, sich im Museum umzusehen. Viele der Werke sind motorgetrieben und vollführen Bewegungen. Langsam sammelten sich dann alle vor dem Museum oder dem Hotel und entließen das Museumspersonal von den Überstunden in den Feierabend. Tagsüber steht vor dem Gebäude ein Exponat, das unmissverständlich bedeutet, wo der Hammer hängt bzw. steht... Von langer Anreise ermüdet oder neuen Bekanntschaften ermuntert, verkrochen sich viele früh in ihren Betten. Bei leider nasskaltem Wetter genoss ich noch (mehr oder weniger) einen Stadtrundgang durch die teils erleuchtete Altstadt, bis es auch mich ins Hotel zog.

Museum Jean Tinguely / Niki de St. Phalle (Nachtaufnahme)

 Begrüßungsveranstaltung im Museum   Domportal Fribourg (Nachtaufnahme) 


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