Dienstag: Moûtiers - Lauzet d'Ubaye

Frühstücksschlange und Stoßzeit

Am nächsten Morgen durften wir Bekanntschaft mit einer Schlange machen, und zwar der Schlange am Frühstücksbuffet, wo sich die Kaffeemaschine als Engpass entpuppte - ein Modell, das erschreckenderweise offenbar löslichen Kaffee zubereitete - dabei sind meine Kaffeeerfahrungen in der Schweiz und in Frankreich sonst eigentlich immer positiv gewesen. Stoßzeit hätte mancher wohl lieber etwas anders erlebt. Trotzdem ging es noch einigermaßen pünktlich los.

Die bange Frage, ob es an diesem Morgen wohl einmal trocken sei, beantwortete sich glücklicherweise positiv - jedenfalls das Wetter betreffend, viele Sachen waren leider noch nicht getrocknet. Nach einer Probefahrt war auch der Pechvogel vom Vortag wieder dabei, die Gruppe aber trotzdem verkleinert, nachdem einige Mitfahrer die Gruppe gewechselt hatten.

Wieder Sonne !

Erfreulicherweise bewahrheitete sich die freundliche Wettervorhersage und die Sonne zeigte sich wieder. Damit kehrte auch der Fahrspaß zurück, und während es am Vortag eher noch "Augen zu und durch" geheißen hatte, hätte ich mir diesmal doch den einen oder anderen Fotostop [181] mehr gewünscht. 

Nachdem ein missglückter Abkürzungsversuch uns einen kleinen Pass gleich doppelt genießen ließ, ging es über hübsche Hochgebirgsstraßen weiter zu unserem Kaffeestop in das von Bergen eingerahmte La Chambre [183]. Immer wieder erinnerten Malereien auf der Straße an die Tour de France.

Pässetour

Die weitere Strecke verlief über verschiedene Pässe, den Col des Granges [184], Col du Telegraphe und Col du Galibier [186] bis zu dem kleinen Städtchen Villeneuve [187]. Während des Mittagessens dort konnten wir Wildwasserfahrern in dem unmittelbar an der Terrasse des Restaurants Le Petit Duc vorbeiführenden Dorfbach La Guisane zuschauen.

Briancon wurde ohne Besichtigung passiert, obwohl es eine sehr sehenswerte Altstadt und ein bedeutendes Fort besitzt. Doch bei dem Kaiserwetter freute man(n) sich sehr darüber, eine Schleife mehr zu fahren - in diesem Fall den Col d'Izoard [199], der sicher den einen oder anderen Halt an einem der Aussichtspunkte wert gewesen wäre. Doch wir waren inzwischen spät dran und mussten nun zügig weiterfahren. Nach dem Tankstop in Embrun [190] mussten wir die eine wichtige Natursehenswürdigkeit, die Demoiselles Coiffées (steinbedeckte Erdpyramiden, die sich durch Erosion gebildet haben), links liegen lassen, um dann aber immerhin noch einen traumhaften Blick auf den Lac de Serre-Poncon [191] werfen zu können. Dieser wird gespeist durch den Fluss Ubaye, an dem auch unser Ziel Lauzet liegt.

Lauzet d'Ubaye

"Le Lauzet ist eine helle, bunte und sehr beliebte Marktstadt. Es gibt einige sehr schöne Terrassen-Cafés, die etwas erhöht über einem bezaubernden, smaragdgrünen Bergsee liegen." Mit diesen Worten wurde uns der Ort schmackhaft gemacht.

Bei der Ankunft am Hotel La Lauzetane in Lauzet d'Ubaye nach einer sehr schönen Fahrt waren alle wieder bester Laune. Als meine Gruppe eintraf, hatten die ersten schon im Pool gebadet oder sonnten sich auf der Terrasse. Das Abendessen war als Büffet organisiert, und auch wenn sich öfter wieder bewahrheitete, dass man es nie allen Recht machen kann, muss man ehrlicherweise sagen, dass das Essen eigentlich keine Wünsche offen ließ. Um Gedränge zu vermeiden, wurde tischweise zum Büffet gebeten, und da immer wieder nachgelegt wurde, fehlte es auch den letzten an nichts.

Beim Entspannen im Hotel muss es wohl jemandem so gut gegangen sein, dass sich Adrian bei seinen Worten zur Nacht genötigt sah, an den Passus mit der "teilweise streng katholischen Landbevölkerung" aus dem Programmheft zu erinnern, nachdem es von anderen Gästen der Herberge eine Beschwerde an der Rezeption gegeben habe. Der freundliche Abend klang an der Bar und auf der beheizten Terrasse aus.

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