LMZ Helvetica Bike Week 2005 - ein Reisebericht | Fr - Sa - So - Mo - Di - Mi - Do - Fr - Sa |
Am Vortag hatte ich zu lange gezögert, mich in eine Liste für Ausflugstouren einzutragen, wohl auch wegen des nun unberechtigten Misstrauens gegenüber der Wetterlage. Unter anderem wurde eine Tour zu einer Sehenswürdigkeit ersten Ranges, nämlich dem Canyon du Verdon angeboten und auch sehr zahlreich angenommen. Ich kannte ihn allerdings schon von einer früheren Reise und wollte mir die deutlich über 300 km auf weniger attraktiven Hauptstraßen ersparen. In dieser Gegend ist es aber überhaupt kein Problem, selbst eine schöne Route zu finden. Deshalb machte ich mich zusammen mit einem Mitfahrer mit den gleichen Interessen zu einem Rundkurs über kleinere Pässe und Nebensträßchen und an den See auf. So konnten wir ohne Hast mal das eine oder andere Dörfchen oder Städtchen erkunden, hie und da einen Kaffee oder ein Eis essen und uns natürlich mehr Zeit für ein paar Fotos nehmen.
Ein erster Abstecher galt dem Dorf Les Thuiles. In Barcelonette flanierten wir die Hauptstraße entlang und genossen den Vormittagskaffee. Der Ort hat offenbar Beziehungen zu seinem spanischen Namensvetter Barcelona. Über den Markt bummelten wir zurück zu den Motorrädern.
Dann ging es weiter zum Col de Vars. Rissoul war unser nächstes Ziel. In diesem Wintersportort begegneten uns ein Wiener und seine Begleiterin mit Enduros und fragten uns nach dem Weg. Es gebe laut Karte eine zweite, unbefestigte Abfahrt, vor Ort aber schwer zu finden. Gern wäre ich mit meiner F 650 GS hinterher, aber die Straßenmaschine meines Begleiters wäre da nicht auf dem richtigen Pflaster gewesen. So ging es erst einmal wieder hinab nach Guillestre, und diesmal nicht über die Nationalstraße nach Embrun [197], sondern über ein kleines Sträßchen am anderen Ufer der Durance, in deren Stromschnellen Wildwasserfahrer ihr Abenteuer suchten [196]. In Embrun gönnten wir uns die nächste Pause zum Eisessen. Von hier aus ging es wieder über ähnlich kleine Straßen in die Berge und entlang des Parc National des Écrins, dann weiter halb um einen Stausee bei Gréoliers herum zurück zum Hotel in Lauzet d'Ubaye. Andy möge uns verziehen haben, dass wir entgegen den Gepflogenheiten nicht mehr getankt hatten, denn auf den letzten Kilometern war keine Tankstelle mehr zu finden.
Das Büffet wollte das vom Vortag noch übertrumpfen, und so wurde das Personal zu einer öffentlichen Belobigung in den Saal gebeten. An diesem Abend war auch - wie bei jeder Helvetica einmal - Gelegenheit, sich im LMZ Souvenir-Shop einzudecken, der hier im Billiard-Zimmer aufgebaut war. Manchmal kam man sich eher wie auf einem Basar vor. Natürlich habe auch ich mich eingedeckt und die Gelegenheit wahrgenommen, ein Mitbringsel für meinen daheim gebliebenen Karsten zu erstehen. Damit war auch schon die halbe Helvetica 2005 herum. Zwei Teilnehmer wollten nicht wieder zurück und klinkten sich hier aus, um weiter gen Süden zu fahren.
Ich nutzte den späteren Abend zu einem Spaziergang an den kleinen See (eher ein Dorfteich) nahe des Hotels und einem Abstecher in das zu dieser Uhrzeit ausgestorben wirkende Dorf.
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